mehr oder weniger formalisierte Methoden, mit denen herausgefunden werden soll, was mit einem Menschen nicht stimmt, wo die Ursachen seiner Schwierigkeiten liegen könnten und welche schritte möglich wären, um seine Situation zu verbessern
wichtige Frage bei jeder Messung: ist Verhalten längerfristig stabil oder variabel ?
Reliabilität: bezieht sich auf Stabilität der Messung (Interraterreliabilität, Retestreliabilität, Paralleltest-Reliabilität, Halbierungs-(Split-half) Reliabilität)
Berechnung der Korrelation = Maß für die Enge des Zusammenhangs zwischen variablen
Validität: Ausmaß, in dem ein Untersuchungsverfahren das mißt, was erfaßt werden soll
Übereinstimmungsvalidität = deskriptive Validität: Ausmaß, in dem Werte aus einem Untersuchungsinstrument mit Ergebnissen anderer Messungen des gleichen Merkmals korrelieren, die gleichzeitig erhoben wurden
Vorhersagevalidität: Messung, mit der verglichen werden soll, steht erst einige zeit später zur Verfügung
Konstruktvalidität: Voraussetzung: vorliegen von Übereinstimmungs- und prädiktiver Validität, Position, die z.B. Angstfragebogen in theoretischem Bezugsrahmen einnimmt, kann nur in diesem Umfeld verstanden werden
einige Fehlfunktionen der Psyche können vermutlich entweder direkt oder mittelbar auf Fehlfunktionen des Soma zurückgeführt werden
Computertomographie (CT): sehr subtile Unterschiede in Gewebsdichte feststellbarzweidimensionales, detailliertes Bild der betreffenden Schichtsichtbar: Tumore, Blutgerinnsel, Vergrößerungen des Ventrikelsystems: Hinweise auf Gewebedegeneration
Positronen-Emissions-Tomographie (PET): teurer, invasiver, markierte Substanz wird injiziert: Film, wie das Gehirn in einer horizontalen Schicht funktioniert, Aufnahmen des arbeitenden Gehirns, epileptische Anfälle, Krebstumore, Schlaganfälle, Traumata, Verteilung psychoaktiver Drogen
magnetische Resonanzabbildung, Kernspinntomographie (MRI): liefert Abbildungen besserer Qualität, keine Strahlung: Schwarz-Weiß-Abbildung des Gehirns
Testverfahren zur Erfassung von Verhaltensstörungen, die von organischen Hirndysfunktionen hervorgerufen werden = neuropsychologische Tests
Zusammenfassung zu Testbatterien: nur Leistungsmuster gibt genauen Aufschluß über evtl. Hirnschäden der Testperson
Halstead-Reitan-Testbatterie: Lokalisation der Schädigung
keine eindeutige Beziehung zwischen Testwert in neuropsychologischem Test und bildgebenden verfahren, v.a. bei chronischen Läsionen
Gründe: wie ist der Betroffene mit der Läsion fertig geworden: soziales Umfeld
wichtig: Einbeziehung der Fähigkeiten, die Patienten mit in diese Situation gebracht haben
Psychophysiologie: befaßt sich mit körperlichen Veränderungen, die als Begleiterscheinungen psychischer Ereignisse auftreten und die mit psychischen Merkmalen eines Menschen zusammenhängen
Elektrokardiographie, Kardiotachometer, elektrodermale Reaktionen = galvanischer Hautreflex (hohe Leitfähigkeit = geringer Widerstand: Anzeichen gesteigerter autonomer Aktivität)
vollständigeres Menschenbild: physiologische Messung parallel zur Registrierung des Verhaltens und der kognitiven Aktivität
oft keine Unterscheidung zwischen verschiedenen Emotionen möglich: zu sinnvoller Interpretation sind Umstände der Datensammlung zu berücksichtigen
Interview: jeder zwischenmenschliche Austausch in Gesprächsform, in dem ein Teilnehmer (Interviewer) mit v.a. sprachlichen Mitteln versucht, etwas über den anderen (Interviewten) herauszufinden
Unterschied normales / klinisches Interview: klinisch: wie Gesprächspartner fragen beantwortet (oder auch nicht)
wie Wissenschaftler: auch Kliniker finden im Interview nur die Informationen, die sie suchen
wichtig: Beziehung zum Patienten
je unstrukturierter ein Interview, um so mehr muß sich Interviewer auf Erfahrung und Intuition verlassen: vermutlich geringe Reliabilität klinischer Interviews
SKID: Strukturiertes klinisches Interview zum DSM-III-R: verzweigtes Interview, Antworten des Patienten entscheiden über nächste Frage
CIDI: composite International Diagnostic Interview zu DSM-IV und ICD-10
weitere Strukturierung des Informationsgewinnungsprozesses
Standardisierung: Reaktionen einzelner Patienten können mit statistischer Norm verglichen werden
projektiver Test: psychologisches Untersuchungsverfahren, bei dem eine Anzahl von Standardreizen (ausreichend vieldeutig), die unterschiedliche Antworten auslösen sollen, den Probanden vorgelegt werden
Psychoanalyse: Annahme, daß durch unstrukturierte Reizmaterialien Antworten der Probanden in erster Linie durch unbewußte Prozesse zustande kommen zeigen wahre Einstellungen = Projektionshypothese
Rorschachtest, Thematischer Apperzeptions-Test (TAT=)
Kliniker, die projektive verfahren einsetzen: nehmen an, daß Proband entweder unfähig oder unwillig ist, wahre Gefühle bei direkter Befragung zu äußern, Antworten der Probanden: Symbole für innere Dynamik
Vorzüge und Nachteile
heuristische Rolle der Testwerte
Vergleich mit Normstichprobe bringt keine Informationen für individuellen Fall
besteht aus großer Anzahl von Aussagen, Proband gibt an, ob sie zutreffen oder nicht
reliabel, aber nicht sehr valide
MMPI
FPUI
können ausgetrickst werden: Kontrollskalen, Lügenskala
Binet
Annahme: anhand von Stichprobe gegenwärtiger intellektueller Funktionen lassen sich Voraussagen über spätere Schulleistung machen
Diagnose von Lernstörungen, Ermittlung von Stärken und schwächen, Identifikation Hochbegabter, bei Demenz: Dokumentation des Intelligenzabbaus über die Zeit
sehr gute Reliabilität, gute Übereinstimmungsvalidität, problematische prädiktive Validität
Intelligenztests messen nur das, was aus psychologischer Sicht für Intelligenz gehalten wird
Lerntheoretiker, Behavioristen: situative Determinanten von Verhalten: welche Umweltbedingungen bestimmten Reaktionen vorausgehen und folgen
traditionelle Diagnostik: Erfassung grundlegender Persönlichkeitsstrukturen Vergleich von Personen und Gruppen anhand von Persönlichkeitsdimensionen
VT: SORKC (Kanfer und Phillips, 1970):
wichtiger Aspekt der Verhaltenserfassung: enge Verbindung zur Intervention, verhaltenstherapeutische Konzeptualisierung einer Situation schließt oft auch Weg zu möglicher Veränderung ein
z.B. Verhaltensliste für Leistungsangst
Selbstbeobachtung = self-monitoring: kann zu genauer Registrierung des Verhaltens führen, aber: kann bereits zu Verhaltensänderungen führen
Reaktivität von Verhalten: Verhalten ändert sich, weil es beobachtet wird: bei Selbstbeobachtung steigt Häufigkeit erwünschter Verhaltensweisen, unerwünschte werden seltener
guter Rapport: Atmosphäre des Vertrauens und der Anteilnahme, die Patienten ermutigt, Ungesagtes zu enthüllen
Ermittelung der SORK-Faktoren: Erstinterview mit Eingangsprotokoll, Selbstbeurteilungs-Fragebogen (Beispiel siehe Buch, S.107)
Erfassung depressiver Einstellungen: Skala dysfunktionaler Überzeugungen (Weissman und Beck, 1978)
Interviews und Fragebogen werden anders beantwortet, als in der bestimmten Situation, Schwierigkeiten unter sehr spezifischen Bedingungen werden erfaßt
Methode der Gedankenäußerung (Lautes Denken) während simulierter Situationen
sozial ängstliche Menschen: mehr irrationale Gedanken
Raucher, vor kurzem aufgehört, Rückfall innerhalb von 3 Monaten: größere Neigung, auch ohne Hinweise an Rauchen zu denken, weniger negative Erwartungen ggü Rauchen
Männer mit hohem Blutdruck: Programm zum Entspannungstraining hilft, je weniger ärgerlich, desto geringer Blutdruck
verbalisierte Gedanken einer positiven Selbsteinschätzung stehen in umgekehrter Beziehung zur Sprechangst (im Verhalten zum Ausdruck gebracht), je ängstlicher, desto weniger fähig, Gedanken zu äußern
Gedankenaufschreiben
Verfahren mit offenen Fragen: nützlich, wenn Untersucher nur wenige Vorkenntnisse hat, Vorstellung bekommen will
standardisierte Techniken: mehr Informationen liegen vor über interessierenden Bereich, können leichter ausgewertet werden
verschiedene kognitive Verfahren korrelieren nur geringfügig untereinander
Schema: grundlegende Annahme, die Menschen von sich und ihrer Welt machen und die die Art ihrer Wahrnehmung / Vorstellung / Gefühle / Handlungen beeinflußt, abgeleitet aus Verzerrungen im Gedächtnis
Meßinstrumente zur Erfassung kognitiver Schemata
Reliabilität kann vorausgesetzt werden
Validität: Schwergewicht auf Konstruktvalidität
Meßinstrument: i.A. Selbstbeurteilungs- Fragebogen, z.B. Taylor manifest anxiety scale (Taylor, 1953)
Beobachtung offenen Verhaltens, Verhaltensliste für Leistungsangst
physiologische Bestimmung des Angstniveaus
aber: Maße korrelieren nicht gut
Angst: drei Komponenten: körperliche Empfindungen, Verhalten, Kognitionen
Angst als hypothetisches, multidimensionales Konstrukt, das zwischen bedrohlicher Situation und beobachtetem Verhalten des Organismus vermittelt
Experiment von Rescorla und Solomon (1967): Buch S. 112
Mischel: Auffassung, daß Persönlichkeitsmerkmale keine wichtigen Determinanten des Verhaltens sind
Persönlichkeitstheoretiker: Ausprägungsgrad einer Eigenschaft gestatte Vorhersagen über Verhalten des Menschen in vielen Situationen
klinische Probleme: evtl verbunden mit Rigidität / Inflexibilität in bezug auf sich ändernde Bedingungen: Überabhängigkeit von der Umwelt, Unsensibilität gegenüber wechselnden Ansprüchen der Umwelt
Wachtel: bestimmte Menschen neigen dazu, bestimmte Situationen auf besondere Weise wahrzunehmen
Menschen können auch durch ihr Verhalten bestimmte Reaktionen bei der Umwelt auslösen
Perönlichkeitsdisposition nimmt auch Einfluß auf Art von Situationen, die Individuum für sich aussucht / konstruiert
beständige reziproke Interaktion zwischen Persönlichkeitsmerkmalen, die Situationen beeinflussen und Situationen, die auf Persönlichkeit einwirken
Mischel: vorwiegend kognitive Personenvariablen: Erwartung, die Umgebung beeinflussen / nicht beeinflussen zu können
besser: Erfassung des durchschnittlichen Verhaltens in vielen Situationen deutliche Verhaltenskonsistenz