Teilbereich Prüfung Klinische Psychologie: Verhaltenstherapie

(Quelle: Linden und Hautzinger, 1993)

1     Einführung

1.1     Psychotherapie, Verhaltenstherapie und Therapietechniken

Definition: Psychotherapie: Besondere Form der zwischenmenschlichen Interaktion, bei der eine Person (-(Therapeutin) versucht, mit Mitteln der verbalen bzw. nonverbalen Kommunikation eine oder mehrere andere Personen (Patienten) in ihrem Verhalten, ihren Einstellungen oder Denkweisen zu beeinflussen

Basale Therapiefaktoren: Bestimmte Beziehung zwischen Therapeut und Patient, therapeutische Intention, inneres Wohlwollen dem Patienten gegenüber, Patient: Hoffnung auf Erfolge, Akzeptieren des Therapeuten in seiner Funktion

Strategie der VT: kontinuierliche Analyse der Problemlage und der Motivation des Patienten und der Beziehung zwischen Therapeuten und Patienten; ==> wenn Bedingungen des einzelnen Falles hireichend geklärt sind: Therapieplanung (gemeinsam mit Patienten werden möglichst klare Therapieziele festgelegt, Indikation für spezifische Verfahren wird getroffen) ==> Durchführung der Therapie: Anwendung der speziellen Techniken, Versuch, positive Veränderungen hinreichend zu stabilisieren

2     Grundlagen und Allgemeine Aspekte

2.1     Therapeut-Patient-Beziehung

2.2     Strukturierung des Therapieablaufes

2.3     Verhaltens- und Problemanalyse

immer sehr wichtig

Technische Durchführung:

1.     Informationserhebung und Informationverwertung

2.     Planung und Kontrolle des Therapeutischen Handelns

SORKC-Schema

·       S = Stimuli, Situation, detaillierte und verhaltensrelevante Situationsmerkmale; SD: S kann Verhalten fördern oder hervorrufen; SDreieck : S kann  Verhalten hemmen oder verhindern; S kann CS oder UCS sein oder eine Verhaltenskette

·       WP = Automatisierte, bedüfnisbezogene Wahrnehmungs- und Selektionsprozesse der Orientierung, des Aufnehmens und der Informationskodierung

·       E = Verhaltens- und erlebensrelevante Erwartungen, Einstellungen, Interpretationen, Attribuierungen, Pläne und Normen

·       O = Organisches, für das Symptom bedeutsame biologische Determinanten des Organismus

·       R = Reaktionen, Verhalten: motorische (verbale, nonverbale), emotionale, kognitive (Gedanken, Bilder, Träume) und physiologische Verhaltensmerkmale (sog. Modalitäten), die analysiert werden sollen; konkrete Beschreibung ist erforderlich: konkrete quantitative und qualitative Merkmale (Auftretenshäufigkeit, Stärke, Dauer, genannte Modalitäten), bezogen auf S, E, O, K und C

·       K = Muster von Konsequenzen: Regelmäßige, stabile planmäßige Muster, Verstärkerplan

·       C = Konsequenzen: aktuellere, verhaltensbezogene Qualität der Konsequenzen eines R, bestimmt Qualität, Quantität und Stabilität für R in Vergangenheit und Gegenwart; C: kurz- oder langfristig, Qualität (C+: positive Verstärkung, C-: Bestrafung, C-/: negative Verstärkung, C+/: Verstärkerentzug), interne und externe C´s

2.4     Verhaltensbeobachtung

Fremd- und Selbstbeobachtung mit Hilfe von

1.     Zeichensystemen (Merkmalssystemen): Dienen zum Festhalten eines oder einiger vorher definierter Merkmale, zur Analyse einzelner Verhaltensaspekte, einzelner Reiz-Reaktions-Kontingenzen

2.     Kategoriensystemen: alle auftretenden Verhaltensaspekte werden einer Kategorie zugeordnet, anzuwenden, wenn ein Gesamtbild des Geschehens notwendig ist

3.     Schätzskalen: bieten die Möglichkeit, auch qualitativ zu erfassen, wie stark Verhalten ausgeprägt ist è Erfassung einer weiteren Dimension, bei Therapiekontrolle und Erfolgsmessung, aber: erhöhte Gefahr systematischer Urteilsfehler

Fremdbeobachtung: dann nötig, wenn Patient zur Selbstbeobachtung nicht (mehr) in der Lage ist; wenn Analyse von Interaktionsmustern und Handlungsabläufen im Vordergrund steht

2.5     Multimodale Therapieplanung

Multimodale Therapie: spezifische, systematisch organisierte Vorgehensweise in der Psychotherapie, die vor allem 7 Bereiche berücksichtigt: BASIC-ID

1.        B = Verhalten (behavior)

2.        A = Affekt

3.        S = Empfinden (sensation): 5 Sinne

4.        I = Vorstellung (imagery): wiederkehrende Träume, jede Form lebhafter Erinnerungen, Selbstbild

5.        C = Kognitionen (cognition): Ideen, Werte, Meinungen, Einstellungen

6.        I = Sozialbezüge (interpersonal relationships)

7.        D = Medikamente und biologische Faktoren (drugs and biological factors)

Geht von Individualität jedes Menschen aus è Behandlungsmaßnahmen sollen möglichst spezifisch an verschiedenste persönliche Bedürfnisse und Rahmenbedingungen angepaßt werden è Orientierung an Defiziten und Exzessen innerhalb des BASIC-ID-Schemas

Wichtig zur Erfassung ”mikroskopischer Informationen” über spezifische Problembereiche

Beispiel: Alkoholiker-Therapie

2.6     Indikation und Behandlungssetting

Selektive Indikation: Ist Psychotherapie beim Patienten überhaupt indiziert, wenn ja, welche Therapieform?

2.7     Analyse der Kooperation und Compliance

Hausaufgaben begleiten die Therapie è wichtig für Therapieerfolg: führt Patient geplante Übungen überhaupt durch?

Wichtig: Genaue Analyse der Gründe, warum der Patient die Hausaufgaben nicht durchführt

2.8     Verstärkung

Verstärkung: Wenn die Konsequenzen einer Verhaltensweise dazu führen, daß die Auftretenshäufigkeit eines bestimmten Verhaltens zunimmt

Positive Verstärker: Reize und Ereignisse, deren reaktionskontingente Darbietung dazu führt, daß die Frequenz eines Verhaltens ansteigt

Negative Verstärker: Reize und Ereignisse, deren reaktionskontingente Entfernung / Beendigung dazu führt, daß die Frequenz eines Verhaltens ansteigt

Wichtig: Ansätze zur Veränderung von Verhaltens-Verstärker-Kontingenzen è Verstärkerpläne

Verstärker können sein: Aktivitäten, soziale Verstärker, materielle Verstärker

2.9     Beratung

Voraussetzungen für die Beratung:

·         Einsicht des Klienten in seine Probleme

·         Überschaubarkeit der Probleme

·         Flexibilität des Klienten im Denken und Handeln

Durchführung von Beratungsgesprächen:

1.        Kooperative / empathische Gestaltung des Gesprächsanfangs

2.        Herausarbeiten der Problemfragen, Festlegung der Beratungsziele

3.        Hilfe beim Finden von Problemlösungen

4.        Ermutigung zu Erprobung und Durchführung von Veränderungsschritten

3     Methoden und Einzelverfahren

3.1     Aktivitätsaufbau

Verhaltenstherapeutisches Verfahren, bei dem Patient lernt, häufiger als bisher aktive Handlungen zu initiieren

Einsatz, wenn Erhöhung des Aktivitätsniveaus erwünscht ist

Zur Depressionsbehandlung: es werden vor allem solche Aktivitäten trainiert, durch die Verstärkung vermittelt oder die Aversivität bestimmter Ereignisse reduziert wird

In 3 Phasen

1.        Instruktion und Messung des Aktivitätsniveaus: Slebstbeobachtung, verwendung von Tages- und Wochenprotokollen: Frequenz, Intensität und Dauer der Aktivitäten; Schwierigkeitsgrad und Aktionslatenz; Bewertung der Konsequenten der Handlungen in bezug auf Gesamtverhalten

2.        Erhöhung des Aktivitätsniveaus: konkrete Auswahl der Aktivitäten; Steigerung der Aktivitäten (z.B. Rollenspiele); Verstärkung der Aktivitäten (z.B. Münzverstärkung)

3.        Aufbau spezifischer Verhaltensweisen: bei gesteigerter Aktivitätshäufigkeit: Einüben schwierigerer Aktivitäten

3.2     Apparative Enuresisbehandlung

Sorgfältige urologische Diagnostik nötig

3.3     Aufbau sozialer Kompetenz

Ziel: Verhaltens- und Einstellungsänderung zur Neuerfahrung bislang vermiedener sozialer Situationen ohne negative Konsequenzen

Ziele des Selbstsicherheitstrainings: Sich erlauben, eigene Ansprüche zu haben (positive Einstellung zu sich selbst, Selbstwahrnehmung); sich zu trauen, diese zu äußern (Freisein von blockierenden Emotionen, Hemmungen, Schuldgefühlen, Ängsten, Fehlerwartungen) und die Fähigkeit zu besitzen, diese auch durchzusetzen (adäquates Repertoire von Fertigkeiten)

Methoden: Hierarchiebildung, Modellernen, Verstärkung, Diskriminationstraining, Selbstkontrolle, Kognitive Probe, Selbstinstruktionen, Einstellungsänderung, Rollenspiele, Probehandeln

Teilweise Durchführung in Gruppen, teilweise als Einzeltherapie

In Gruppe: Anfangs sollen aversive Bewertungen unterlassen werden, Förderung positiv-konstruktiver Rückmeldungen, gemeinsame Übungen außerhalb der Sitzungen

Modellfunktion anderer Gruppenmitglieder

Kommunikationstraining, Problemlösetraining

Kognitives Neubenennen, Einstellungsänderung

Hausaufgaben zwischen den Sitzungen

3.4     Aversionsbehandlung

Reihe verschiedener Behandlungsverfahren, denen gemeinsam ist, daß aversiver Reiz zeitlich unmittelbar an klinisch unerwünschtes Verhalten gekoppelt wird è Ziel: Reduktion der Auftretenshäufigkeit des Verhaltens

Vorgehen wie bei Bestrafung: z.B. Alkoholiker und Brechmittel

Verstärkerentzug, Kompensation (Überkorrektur)

Kontraindiziert bei Phobien, Angststörungen, nie als einzige Therapiemaßnahme

3.5     Bestrafung

Bestrafungsverfahren: Zielen ab auf Senkung der zukünftigen Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens und / oder Veränderung der Auslöserqualität einer bestimmten Situation durch Koppelung des zu senkenden Verhaltens und / oder der Situation mit einem aversiven Reiz

Umstrittene Methoden

Nur dann zeitlich stabil, wenn gleichzeitig mit Löschung adäquates Alternativverhalten aufgebaut wird

Methoden: Selbstbestrafung, Selbstverstärkung, Verstärkerentzug, Auszeit

Beispiel: Homosexualität

3.6     Biofeedback

Grundprinzip: Kontingente Rückmeldung physiologischer Prozesse, die nicht oder nur ungenau von den Sinnesorganen wahrnehmbar sind

Erleichtert willentliche Selbstkontrolle dieser Körperfunktionen

Einsatz als unterstützende Methode zur Entspannungsinduktion, z.B. bei systematischer Desensibilisierung

Verbesserung der viszeralen Wahrnehmung

Arten: EMG-Biofeedback, EKG-Biofeedback, EEG-Biofeedback, EDA-Biofeedback, Hauttemperaturbiofeedback, Plethysmographiebiofeedback (Messung des Blutflusses durch ein Gefäß)

Positive Erfahrungen bei: Spannungskopfschmerz, Verspannungsschmerzen ohne neurologischen Befund, Herzrhythmusstörungen, Morbus Raynaud, neuromuskuläre Störungen, Migräne, Epilepsie, fäkale Inkontinenz, Skoliose und Kyphose

3.7     Blasenkontrolltraining

3.8     Diskriminationstraining

Ziel: Verbesserung von Unterscheidungsleistungen und darauf folgenden Reaktionen è Verhaltensdifferenzierung

2 Phasen: Differenzierte Wahrnehmung; Wahl der adäquaten Reaktionen

z.B. Spracherwerb bei Autisten: Methoden: Hilfestellung (Prompting), Fading-Out des Prompting, Verstärkung

z.B. Abbau aggressiven Verhaltens und Aufbau adäquater Reaktionen bei Kindern

3.9     Einstellungsänderung

Wichtiger Bestandteil jeder psychologischen Therapie: Einstellungen spielen bei Entstehung und Aufrechterhaltung vieler Störungen eine große Rolle

Methoden: Überzeugung aufgrund verbaler Kommunikation; Änderung der Einstellung aufgrund der Anleitung zur Teilnahme an ausgewählten Situationen

Nicht anzuwenden bei: akuten Psychosen, Berücksichtigung des Rechtes eines Menschen auf Autonomie

Methoden: gezielte Fragen, sokratischer Dialog,

3.10     Ejakulationskontrolle

Squeeze-Technik (Igitigittt!!!)

3.11     Elterntraining

Konsequente Umsetzung der These von der Umweltabhängigkeit des auffälligen Verhaltens in die Praxis

Anleihen bei Familientherapie

·         Eigenbeteiligung: inhaltliche Gestaltung der Therapie liegt bei der Familie

·         Eigenerfahrung: Praktische Beispiele, Rollenspiele, keine verbale Unterweisung

Vorgehen

1.        Sehen: eigene Probleme werden gespielt, analysiert.....

2.        Verstehen: Rollenspiele, in denen Verhaltensgesetze der Familie deutlich werden sollen

3.        Differenzieren und Generalisieren: Reflektieren der eigenen Probleme aufgrund der neuen Erkenntnisse aus 2

4.        Lösungen erspielen

5.        Ausblenden (fading-out) des Therapeuten

3.12     Entspannungstraining

Ziel: Es soll eine Veränderung physiologischer Reaktionen herbeigeführt werden, die als körperliche Begleiterscheinungen von Angst und Anspannung auftreten können

Physiologische Funktionen sollen so beeinflußt werden, daß sie mit Angst inkompatibel sind

Beispiele: Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation, gestufte Aktivhypnose

Einsatz als eigenständige Therapieverfahren bei: Nervosität, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen = Hilfsmittel zur Dämpfung vegetativer Reaktionen in Streßsituationen

Einsatz als Bestandteile anderer Techniken: systematische Desensibilisierung

3.13     Expositionsbehandlung

Übungen zur Aufhebung von Meidungsverhalten mit Abbau der negativen kognitiv-emotionalen Reaktionen auf bestimmte Situationen, Objekte, Problemfelder oder Personen

Langsam-gestuft (Desensibilisierung) oder rasch-unmittelbar (Flooding)

Wirkmechanismen:

·         Reaktionsüberflutung: prolongierte in-sensu-Expositionen zu aversiven inneren Reizbedingungen (v.a. Emotionen und Kognitionen), soll zu Löschung / Habituation führen

·         Reizüberflutung: prolongierte in-vivo-Exposition zu aversiven äußeren Reizbedingungen, meist gestuft: Hierarchiebildung und Verhaltensführung, Selbstverbalisation

Desensibilisierungsmodell: angezeigt bei Patienten, die keine Angstdurchbrüche zulassen (z.B. bei generalisierter Angststörung, Psychosen....), ”Meidungs-Management”

Expositions-Reaktionsmanagement: vermittelt Bewältigungsmöglichkeiten für bereits eingetretene hohe Angst oder Panik, Erhöhung der Disstress-Toleranz, ”Angst-Panik-Management”

Idealerweise im natürlichen Umfeld des Patienten

Entscheidende Bedeutung der Motivation des Patienten durch den Therapeuten

3.14     Gedankenstop

Durch Vorstellung oder Vorsprechen des Wortes STOP soll störender Gedanke unterdrückt werden

Bei Phobien und Zwangsverhalten

Meist in Kombination mit: Selbstsicherheitstraining, verdeckter Sensibilsierung, Desensibilisierung, Entspannung

Praktische Demonstration durch den Therapeuten (ruft Stop è Patient kann Gedanken nicht mehr weiterdenken)

3.15     Genußtraining

Euthymes Erleben und Verhalten. Was unserer Seele gut tut è Aufbau eines Verhaltensrepertoires, das mit positivem Erleben verbunden ist

Förderung euthymen Erlebens / Handelns durch:

·         Aufmerksamkeitsfokussierung auf positive Gegebenheiten

·         Differenzierungstraining der Sinnesfunktionen, Aufbau des Verhaltensmusters ”Genießen”

·         Vermittlung hedonistischer, Genuß bejahender (Lebens-)Regeln

Patienten sollen aber trotzdem Wechsel von Belastung und Entlastung, Genuß und Zurückhaltung erfahren

Gruppenprogramm, Übungen zum Riechen, Tasten, Schmecken, Schauen, Horchen: Stimulantien zu je einem Sinnesbereich pro Therapiestunde: Exploration, Hausaufgaben, Vermittlung der 7 Genußregeln (siehe Buch, S. 157)

3.16     Hegarstifttraining

Behandlung von Vaginismus und starken Verspannungen im Genitalbereich der Frau

3.17     Hierarchiebildung

Keine umschriebene Technik, eher ein Therapieprinzip: Zergliederung eines Therapiezieles in Unterziele sowie Zuordnung von einzelnen schritten zu diesen Unterzielen, wobei diese Schritte ebenfalls in eine Ordnung gebracht werden

Theoretische Begründungen der Wirksamkeit

·         Erleichterung reziproker Hemmung

·         Graduierte Löschung

·         Förderung schrittweisen Vorgehens im Rahmen operanter Verstärkungsprogramme und Modellernverfahren

·         Förderung von Selbstbewertung und Selbstverstärkung im Rahmen von Selbstprotokollansätzen und ”Guided Mastery”-Ansätzen

·         Förderung von Realitätstests im Rahmen der kognitiven Therapie

Vorgehen

1.        Exploration der generellen Zielsetzung

2.        Zergliederung des Ziels in Unterziele

3.        Einbettung der Hierarchie in ein Gesamtkonzept der Therapie

4.        Modifikation von Hierarchien

3.18     Idealisiertes Selbstbild

ISI-Technik: Technik zum Aufbau von Selbstvertrauen, Selbstachtung und Zukunftsorientierung

Ziel: Erreichen einer positiven Identifikation des Patienten mit sich selbst

Vorgehen: Ausformulierung und Vorstellung eines zukünftigen persönlichen Idealbildes; idealisiertes Selbstbild soll schrittweise über augenblickliches Selbstbild geschoben werden

3.19     Kognitionsevozierung

Technik des Erkennens von Kognitionen: wesentliche Komponente der kognitiven Therapie (Beck)

Unterteilung in Gedankenströme (leicht bewußt zugänglich) und automatische Gedanken (weniger gut zugänglich)

Beck: Grundannahmen: allgemeineres, automatischen Gedanken zugrundeliegendes Denkmuster, das automatische Gedanken untereinander verbindet

Vorgehen

·         Stimmungsänderungen während der Therapiesitzung nutzen

·         Rollenspiel

·         Imaginieren

·         Tagesprotokoll negativer Gedanken

·         Selbstbeobachtung negativer Gedanken

·         Bedeutung von Ereignissen feststellen

3.20     Kognitive Probe

Techniken, die nach gleichem Prinzip vorgehen: verhalten, das schlecht beherrscht wird, in Einzelteilen wenig ausdifferenziert ist, mit Angst besetzt ist und bislang vermieden wurde, wird zu Übungszwecken in der Vorstellung praktiziert, um die effektive Ausführung zu erleichtern / zu ermöglichen

Therapeutische Effekte

·         Konkretisierung von Handlungsabläufen

·         Sequentielle und hierarchische Organisation von Handlungen

·         Eintreten eines Desensibilisierungseffektes

·         Einübung eines Bewältigungsverhaltens

·         Negative Kognitionen

·         Eintreten eines Entkatastrophierungseffektes

·         Erkennen von in der Realsituation auftretenden Schwierigkeiten

3.21     Kognitives Neubenennen

Ausgangspunkte: identifizierte und vom Patienten als richtig akzeptierte automatische Gedanken

1.        Prüfung des Realitätsgehaltes von Kognitionen

2.        Disattribuieren, Reattribuieren: Rollenspiel, sokratischer Dialofg

3.        Verantwortung reduzieren, alternative Erklärungen suchen

4.        Entkatastrophisieren

3.22     Kommunikationstraining

Therapeutische Intervention, die Sozialpartner in die Lage versetzt, offen, konstruktiv und kongruent zu ihren Gefühlen und dem nonverbalen Verhalten miteinander zu sprechen

Einsatz zur Rückfallprophylaxe bei Schizophrenien, Depressionen, Eßstörungen.....

Vermittlung folgender Fertigkeiten:

·         Sprecherfertigkeiten

·         Zuhörerfertigkeiten

Durch: Modelle, Informationsgabe, Konfrontationsübungen, Belohnungs-/Bestrafungsspielen, Vorwurfübung

3.23     Kontrolle verdeckter Prozesse: Aufbau eines positiven Selbstkonzepts

Selbstkonzept: Wie sich ein Mensch mit seinen Eigenschaften, seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten ebenso wie mit seinen Grenzen und Defiziten wahrnimmt

Förderung eines positiven Selbstkonzeptes durch:

·         Infragestellen und empirische Überprüfung der negativ verzerrten Kognitionen

·         Aufmerksamkeit auf positive und hochspezifische Aspekte der eigenen Person richten

è Veränderung des Selektionsfilters è Stimmungsverbesserung

Vorgehen

·         Konzeptvermittlung

·         Einführung und Entlastung

·         Exploration spezifischer positiver Selbstkonzeptanteile

3.24     Konzentrations-/Aufmerksamkeitstraining

Zielgerichtete Auseinandersetzung mit differenzierten Anforderungen ist so beeinträchtigt, daß komplexe und langandauernde Tätigkeiten kaum gelingen

Vorgehen

·         Systematische Bearbeitung intellektueller Aufgaben

·         Modellierung des Arbeitsverhaltens, z.B. durch Selbstinstruktion, Modelldarbietung

·         Operante Verstärkung

·         Prompting

·         Allgemeine Coachingprozeduren (Aufmerksamkeitslenkung, Instruktion)

3.25     Löschung

Beim operanten Lernparadigma das Ausbleiben der positiven Konsequenzen auf ein bestimmtes, durch die positiven Konsequenzen kontrolliertes Verhalten

Intervention setzt bei Verhaltenskonsequenzen an und nicht beim Verhaltensabbau

Wirkungsvoller als Löschung allein: indirekte Bestrafung

3.26     Mediatorentraining

Konsequente Einbeziehung der Umwelt in die Behandlung

Eltern, Lehrer, Geschwister werden als Co-Therapeuten ausgebildet

3.27     Modelldarbietung

Imitationslernen, Beobachtungslernen

2 Phasen

1.        Aneignungsphase

2.        Durchführungsphase

Wichtigkeit der Ähnlichkeit des Modells mit Beobachter

Wichtigkeit der Darstellung der Konsequenzen des Modellverhaltens

3.28     Münzverstärkung

Therapieverfahren, durch das erwünschtes Verhalten unter Verwendung systematischer Anreize häufiger werden soll

3 Komponenten

1.        objektiv definierte Ziele / Zielverhaltensweisen

2.        Münzen / Tokens als Austauschmedium

3.        Verschiedene dafür später eintauschbare Verstärker

Vorgehen

·         Identifikation von Zielverhaltensweisen

·         Bestimmung der Tokens

·         Planung des Umtausches

·         Festlegung der Hintergrundverstärker

·         Planung einer Wirksamkeitsüberprüfung

·         Förderung der Generalisierung durch Einsatz multipler Kontingenzen, Selbstkontrolltechniken

·         Variationen

3.29     Problemlösetraining

Allgemeine Hilfen: Tagebuch, Mehrspaltenprotokolle, Selbstkontrollmethoden

Vorgehen

1.        Information und Vorbereitung des Patienten

2.        Problembeschreibung (auch multimodal)

3.        Problemanalyse

4.        Zielanalyse

5.        Lösungs- oder Veränderungsplanung: Eingrenzen des Lösungsraumes, Einbeziehen früherer Erfahrungen, Aufnahme heterogener Informationen, Setzen von Prioritäten, Negationen und Konstruktionen

6.        Ausprobieren der Lösung oder Probehandeln: Rollenspiele

7.        Bewertung des Probehandelns

8.        Transferplanung: gelerntes soll generalisieren

3.30     Reaktionsverhinderung

Kritisches Verhalten (v.a. bei Zwangshandlungen) wird durch aktive Führung des Therapeuten unterbunden, der Patient jedoch gleichzeitig in der Situation gehalten, damit ein anderes, angemessenes Verhalten auftreten kann und dann mit den auslösenden situativen Bedingungen assoziiert wird

Nicht anzuwenden, wenn Zwänge eine kompensatorische Funktion haben (z.B. bei alten Menschen)

Vorgehen:

·         Erarbeitung einer Krankheitseinsicht

·         Praktisches Vorgehen entsprechend einer Schwierigkeitshierarchie

·         Therapeut unterstützt Unterlassen der Zwangshandlung aktiv

·         Wichtig: es dürfen keine verdeckten Vermeidungsreaktionen durchgeführt werden

·         Patient muß ca. 30 min unterstützt und abgelenkt werden

·         Fortfahren mit weiteren Schritten in Hierarchie, dabei müssen Erfolge stabilisiert werden

3.31     Selbstbeobachtung

Wichtige Methode der Selbstkontrolltechniken: beinhaltet Beobachten und Registrieren von eigenen, offen sichtbaren oder verdeckten Verhaltensweisen

Methodische Probleme: geringe Reliabilität, Objektivität, verringerte Validität, reaktive Wirkung der Selbstbeobachtung

Verfahren

·         Tagebuch: Protokolle

·         Zählapparate

·         Strichlisten

·         Zeitgeber: markiert Zeitintervalle

·         Zeitnehmer: einzuschalten bei bestimmtem Verhalten

·         Verhaltensdiagramme (Ordinate: Menge, Häufigkeit, Zeit; Abszisse: Zeitraum, Meßpunkte)

2 Arten der Selbstbeobachtung:

1.        Häufigkeitsstichprobe: Zielverhalten wird bei jedem Auftreten registriert

2.        Zeitstichprobe: Zeitraum, in dem Zielverhalten auftritt, wird registriert

Auch Kombinationen der Arten möglich

3.32     Selbstinstruktion bei Kindern und Jugendlichen

Verbalisierung adäquater Bewertung und förderlicher Handlungsschritte in der aktuellen Situation durch den Patienten selbst: Handlungsablauf wird durch inneres Vorsprechen gesteuert

Indikation: wenn sich “Teufelskreise” schädlichen Verhaltens gebildet haben (Lern- und Leistungsstörungen), zur Vorbereitung auf außergewöhnliche Belastungen (z.B. bei Prüfungen)

Durchführung am besten in Gruppen, Erweiterung durch Entspannungstraining, Desensibilisierung

Kognitive Probe, Rollenspiele, sich in Gedanken die Situation vorstellen....

3.33     Selbstkontrolle

3 Stufen

1.        Selbstbeobachtung des Verhaltens

2.        Selbstbewertung und Bilden von Standards

3.        Selbstverstärkung oder Selbstbestrafung

Indiziert, wenn Kontrolle des Therapeuten verringert werden soll, bei Verhaltensproblemen, bei denen nur Patient allein Zugang zu den relevanten Daten hat (z.B. Gedanken), wenn Mitarbeit der Umwelt nicht möglich ist, zum Ende einer Therapie, bei konflikthaften Verhaltensweisen, z.B. Rauchen

Methoden: Stimuluskontrolle, Selbstverstärkung, Verhaltensverträge, Problemlösetraining

3.34     Selbstverbalisation und Angstbewältigung

Aufgabe der Selbstverbalisationstherapie: Aufbau fehlender oder die Veränderung problematischer “innerer Monologe” bzw. verbaler Selbstinstruktion

z.B. zur Behandlung von Ängsten

Methoden: Verstärkung, Modellernen, Kompetenztraining, Expositionsbehandlung, systematische Desensibilisierung, Selbstkontrolle

Vorgehen

1.        Eigenständiges und frühes Erkennen der Angst: Unterscheidungslernen

2.        Erlernen von Bewältigungsstrategien zum Umgang mit der Angst

3.        Erprobung der gelernten Strategien auch in anderen Umgebungen

3.35     Selbstverstärkung

Prozeß, bei dem sich ein Individuum kontingent auf die Ausführung eines Zielverhaltens hin einen positiven Verstärker darbietet (positive Verstärkung) oder einen aversiven Reiz entfernt (negative Verstärkung) è Erhöhung der zukünftigen Auftretenswahrscheinlichkeit bestimmter Verhaltensweisen

Einsatz zur Selbstkontrolle

3.36     Sensualitätstraining

“sensate focus” = sensorische Fokussierung: Bestandteil der Therapie funktioneller Sexualstörungen (siehe auch Masters und Johnson): Reihe aufeinanderfolgender Streichelübungen, die Paar zu Hause durchführt

3.37     Sozialtraining mit Kindern und Jugendlichen

Es sollen die sozialen Fertigkeiten verbessert werden, um dadurch die Interaktionsfähigkeit zu beeinflussen

Präventive, therapeutische und rehabilitative Funktion

Erst werden Grundfertigkeiten eingeübt (z.B. durch Modelldarbietung, Videos, Bildergeschichten), dann komplexe soziale Interaktionen (z.B. in Rollenspielen, in der Gruppe)

3.38     Stimuluskontrolle

Beeinflussung von Verhalten (direkt beobachtbar oder verdeckt), durch die geplante Anwendung und Kontrolle der dem Zielverhalten vorausgehenden Reizbedingungen

Indiziert bei: Abhängigkeiten, Sucht, Autismus, Geistiger Behinderung, Erziehungsproblemen, Zwangsverhalten, Ängsten...

Ziel: Kopplung von neuen Stimuli und Verhalten durch Verstärkung

3.39     Streßimpfung

Ziel: Es sollen Kompetenzen vermittelt werden, die zur Bewältigung von belastenden Lebensereignissen beitragen, so daß gestörtes emotionales Erleben reguliert und psychologische Anpassung erleichtert wird

Patient wird allmählich und in abgestufter Weise bewältigbaren Mengen von (Streß-) Belastung ausgesetzt è kann sich darauf vorbereiten und dagegen durchsetzen, ohne davon überwältigt zu werden

Methoden: Problemlösetraining, Modellernen, Kognitive Probe, Entspannungstraining, Selbstverstärkung, Selbstverbalisation

3.40     Symptomverschreibung

“negative Übungen” = negative practice: Patient erhält vom Therapeuten Anweisungen, die seinen Erwartungen zuwiderlaufen

bei Phobien, Zwängen, Verhaltensstereotypien, Schlafstörungen

3.41     Systematische Desensibilisierung

Mit diesem Verfahren sollen vor allem isolierte Reize von Angstreaktionen entkoppelt werden: durch mehrfache gestufte Konfrontation mit angstauslösendem Reiz soll eine Habituierung der Angstreaktion erreicht werden

Vorgehen: nach Hierarchiebildung werden in entspanntem Zustand sukzessive immer stärker angsterregende Situationen vorgestellt

3.42     Tagesprotokolle negativer Gedanken

Mit diesem Verfahren sollen Ereignisse erfaßt werden, die unangenehme Emotionen (z.B. Angst, Niedergeschlagenheit) auslösen

Selbstbeobachtung mit Hilfe eines Protokollblattes mit 5 Spalten

1.        Situation, Auslöser

2.        Gefühl (Stärke)

3.        Automatische Gedanken

4.        Realistischere Gedanken

5.        Ergebnis

3.43     Tages- und Wochenprotokolle

Ziel dieser Verfahren: Erfassung von Aktivitäten und Stimmungen im Tages- und Wochenverlauf sowie die Planung von Aktivitäten è Selbstbeobachtung und Aktivitätsaufbau

v.a. zur Behandlung von Depressionen

3.44     Trockenbett-Training

Siehe auch Enuresisbehandlung

3.45     Verdeckte positive Verstärkung

Zur Behandlung unangepaßten Annäherungs- und Vermeidungsverhaltens

Durch Modifikation verdeckter Ereignisse (Gedanken, Einstellungen) wird offen beobachtbares Verhalten verändert = Imaginationsverfahren

Methoden: Verstärkung, Hierarchiebildung, Vorstellungsübungen, Konditionierung, Selbstmanagement

3.46     Verdeckte Sensibilisierung

Verhaltenstherapeutische Aversionstechnik zum Abbau unerwünschten Annäherungsverhaltens (z.B. Alkoholismus, Rauchen, Exhibitionsimus): Aufbau einer Vermeidungsreaktion steht im Vordergrund (Gegenteil: Desensibilisierung: hier soll Vermeidungsreaktion abgebaut werden)

Verdeckt: Annäherungsreaktion und aversiver Reiz werden imaginiert

3.47     Verhaltensführung

Guidance: Methode, um experimentell fixiertes (frustriertes) Verhalten wieder funktional anzupassen: fixiertes Verhalten wird zunächst unterbrochen, Patient wird hingeführt zu zu erlernendem Verhalten

Bei Zwangsneurosen

Kombiniert mit: Reaktionsverhinderung, Reizüberflutung, Modellernen

3.48     Verhaltensverträge

Mittel zur schematischen Festlegung des Austausches positiver Verstärker zwischen 2 oder mehr Personen

Wichtig: Leistung gegen Leistung, Verhalten gegen Verhalten, nicht: Leistung gegen Geld

3.49     Zeitprojektion

Therapeut versucht systematisch, angenehme Vorstellungen beim Patienten hervorzurufen, indem er angenehme Situationen vorgibt und Patienten instruiert, sie sich so lebendig wie möglich vorzustellen

4     Störungsbezogene Therapieplanung

4.1     Agoraphobie und Panikerkrankung

Paradoxe Intervention: Panikanfall soll herbeigeführt werden

Reaktionsexposition

Kognitives Reframing: Neubenennen der vegetativen Symptome

Selbstbeobachtung: Suche nach angstauslösendem Stimulus

Kognitives Rehearsal und Probehandeln: wie führen Stimuli zu vegetativen Symptomen?

Versuch, angstauslösende automatische Kognitionen zu verändern: interne Dialoge, Gedankenstop

Parallel: Zeitprojektion: was wird besser, wenn ich die Phobie los bin ?

4.2     Zwangsstörungen

Sokratischer Dialog: Zwang ist unbegründet

Reaktionsverhinderung

Desensibilisieren: durch in-sensu-Exposition

Dann: in-vivo-Exposition

4.3     Depressionen

Strukturierung, Zeitprojektion

Aktivitätsaufbau über Tages- und Wochenprotokolle

Aufbau sozialer Kompetenz, Kommunikationstraining

Versuch der Veränderung dysfunktionaler und automatischer Gedanken

4.4     Schizophrenie

Münzverstärkung

Gruppen- und Familientherapie (Reduktion der Expressed Emotions)

Kommunikations- und Problemlösetraining

Vermittlung von Bewältigungsstrategien, z.B. bei Prodromen

4.5     Persönlichkeitsstörungen

Hauptziel: Entkräftung der Kernschemata und Aufbau alternativer Schemata

Sokratischer Dialog, Problemlösetraining, Schemarestrukturierung

4.6     Schmerzerkrankungen

Migräne: Gefäßtraining durch Biofeedback, Entspannungstraining

Hypnose, hypnotische Analgesie (veränderte Körperwahrnehmung): Ablenkung vom Schmerz, Entspannungstechniken

Aufmerksamkeitsverschiebung, Aufmerksamkeitsfokussierung

Entlastende Selbstverbalisationen

Verminderung offener und verdeckter Schmerzäußerungen: Selbstkontrolle

Vermittlung von Bewältigungsstrategien (Ablenkung, Umdeuten des Schmerzes z.B. in Temperatur...)

Vermittlung von Kontrollüberzeugungen

4.7     Alkoholismus

Abbau des Drogenkonsums, Aufbau alternativer Streßbewältigungsmöglichkeiten: Entspannungstraining, Training sozialer Interaktion, Problemlösetraining

4.8     Anorexie und Bulimie

Verbesserung des Selbstbewußtseins, Problemlösetraining, Selbstkontrolle des Essens, Genußtraining, Verhaltensverträge, Entspannungstraining, Familientherapie

4.9     Entwicklungsstörungen und Intelligenzminderung

Aufbau lebenspraktischer Fähigkeiten durch operantes Konditionieren (Shaping)

Münzverstärkung

Aversive Techniken: Time-out, Overcorrection

Stimuluskontrolle

4.10     Verhaltenstherapie bei chronischen Krankheiten im Kindesalter

Operante Verfahren

Genußtraining, Förderung der Kreativität

Entspannungstraining

4.11     Hyperkinetische Störungen

Konsequenzen des kindlichen Verhaltens müssen deutlich werden

Konsequente positive Verstärkung von Alternativverhalten, Bestrafung von unerwünschtem Verhalten

Affektives Lernen

Gruppentherapie

Familientherapie

Mediatorentraining der Eltern