Teilbereich Prüfung Klinische
Psychologie: Verhaltenstherapie
(Quelle: Linden und Hautzinger, 1993)
Definition: Psychotherapie: Besondere Form der zwischenmenschlichen Interaktion, bei der eine Person (-(Therapeutin) versucht, mit Mitteln der verbalen bzw. nonverbalen Kommunikation eine oder mehrere andere Personen (Patienten) in ihrem Verhalten, ihren Einstellungen oder Denkweisen zu beeinflussen
Basale Therapiefaktoren: Bestimmte Beziehung zwischen Therapeut und Patient, therapeutische Intention, inneres Wohlwollen dem Patienten gegenüber, Patient: Hoffnung auf Erfolge, Akzeptieren des Therapeuten in seiner Funktion
Strategie der VT: kontinuierliche Analyse der Problemlage und der Motivation des Patienten und der Beziehung zwischen Therapeuten und Patienten; ==> wenn Bedingungen des einzelnen Falles hireichend geklärt sind: Therapieplanung (gemeinsam mit Patienten werden möglichst klare Therapieziele festgelegt, Indikation für spezifische Verfahren wird getroffen) ==> Durchführung der Therapie: Anwendung der speziellen Techniken, Versuch, positive Veränderungen hinreichend zu stabilisieren
immer sehr wichtig
Technische Durchführung:
1. Informationserhebung und Informationverwertung
2. Planung und Kontrolle des Therapeutischen Handelns
SORKC-Schema
· S = Stimuli, Situation, detaillierte und verhaltensrelevante Situationsmerkmale; SD: S kann Verhalten fördern oder hervorrufen; SDreieck : S kann Verhalten hemmen oder verhindern; S kann CS oder UCS sein oder eine Verhaltenskette
· WP = Automatisierte, bedüfnisbezogene Wahrnehmungs- und Selektionsprozesse der Orientierung, des Aufnehmens und der Informationskodierung
· E = Verhaltens- und erlebensrelevante Erwartungen, Einstellungen, Interpretationen, Attribuierungen, Pläne und Normen
· O = Organisches, für das Symptom bedeutsame biologische Determinanten des Organismus
· R = Reaktionen, Verhalten: motorische (verbale, nonverbale), emotionale, kognitive (Gedanken, Bilder, Träume) und physiologische Verhaltensmerkmale (sog. Modalitäten), die analysiert werden sollen; konkrete Beschreibung ist erforderlich: konkrete quantitative und qualitative Merkmale (Auftretenshäufigkeit, Stärke, Dauer, genannte Modalitäten), bezogen auf S, E, O, K und C
· K = Muster von Konsequenzen: Regelmäßige, stabile planmäßige Muster, Verstärkerplan
· C = Konsequenzen: aktuellere, verhaltensbezogene Qualität der Konsequenzen eines R, bestimmt Qualität, Quantität und Stabilität für R in Vergangenheit und Gegenwart; C: kurz- oder langfristig, Qualität (C+: positive Verstärkung, C-: Bestrafung, C-/: negative Verstärkung, C+/: Verstärkerentzug), interne und externe C´s
Fremd- und Selbstbeobachtung mit Hilfe von
1. Zeichensystemen (Merkmalssystemen): Dienen zum Festhalten eines oder einiger vorher definierter Merkmale, zur Analyse einzelner Verhaltensaspekte, einzelner Reiz-Reaktions-Kontingenzen
2. Kategoriensystemen: alle auftretenden Verhaltensaspekte werden einer Kategorie zugeordnet, anzuwenden, wenn ein Gesamtbild des Geschehens notwendig ist
3. Schätzskalen: bieten die Möglichkeit, auch qualitativ zu erfassen, wie stark Verhalten ausgeprägt ist è Erfassung einer weiteren Dimension, bei Therapiekontrolle und Erfolgsmessung, aber: erhöhte Gefahr systematischer Urteilsfehler
Fremdbeobachtung: dann nötig, wenn Patient zur Selbstbeobachtung nicht (mehr) in der Lage ist; wenn Analyse von Interaktionsmustern und Handlungsabläufen im Vordergrund steht
Multimodale Therapie: spezifische, systematisch organisierte Vorgehensweise in der Psychotherapie, die vor allem 7 Bereiche berücksichtigt: BASIC-ID
1. B = Verhalten (behavior)
2. A = Affekt
3. S = Empfinden (sensation): 5 Sinne
4. I = Vorstellung (imagery): wiederkehrende Träume, jede Form lebhafter Erinnerungen, Selbstbild
5. C = Kognitionen (cognition): Ideen, Werte, Meinungen, Einstellungen
6. I = Sozialbezüge (interpersonal relationships)
7. D = Medikamente und biologische Faktoren (drugs and biological factors)
Geht von Individualität jedes Menschen aus è Behandlungsmaßnahmen sollen möglichst spezifisch an verschiedenste persönliche Bedürfnisse und Rahmenbedingungen angepaßt werden è Orientierung an Defiziten und Exzessen innerhalb des BASIC-ID-Schemas
Wichtig zur Erfassung ”mikroskopischer Informationen” über spezifische Problembereiche
Beispiel: Alkoholiker-Therapie
Selektive Indikation: Ist Psychotherapie beim Patienten überhaupt indiziert, wenn ja, welche Therapieform?
Hausaufgaben begleiten die Therapie è wichtig für Therapieerfolg: führt Patient geplante Übungen überhaupt durch?
Wichtig: Genaue Analyse der Gründe, warum der Patient die Hausaufgaben nicht durchführt
Verstärkung: Wenn die Konsequenzen einer Verhaltensweise dazu führen, daß die Auftretenshäufigkeit eines bestimmten Verhaltens zunimmt
Positive Verstärker: Reize und Ereignisse, deren reaktionskontingente Darbietung dazu führt, daß die Frequenz eines Verhaltens ansteigt
Negative Verstärker: Reize und Ereignisse, deren reaktionskontingente Entfernung / Beendigung dazu führt, daß die Frequenz eines Verhaltens ansteigt
Wichtig: Ansätze zur Veränderung von Verhaltens-Verstärker-Kontingenzen è Verstärkerpläne
Verstärker können sein: Aktivitäten, soziale Verstärker, materielle Verstärker
Voraussetzungen für die Beratung:
· Einsicht des Klienten in seine Probleme
· Überschaubarkeit der Probleme
· Flexibilität des Klienten im Denken und Handeln
Durchführung von Beratungsgesprächen:
1. Kooperative / empathische Gestaltung des Gesprächsanfangs
2. Herausarbeiten der Problemfragen, Festlegung der Beratungsziele
3. Hilfe beim Finden von Problemlösungen
4. Ermutigung zu Erprobung und Durchführung von Veränderungsschritten
Verhaltenstherapeutisches Verfahren, bei dem Patient lernt, häufiger als bisher aktive Handlungen zu initiieren
Einsatz, wenn Erhöhung des Aktivitätsniveaus erwünscht ist
Zur Depressionsbehandlung: es werden vor allem solche Aktivitäten trainiert, durch die Verstärkung vermittelt oder die Aversivität bestimmter Ereignisse reduziert wird
Sorgfältige urologische Diagnostik nötig
Ziel: Verhaltens- und Einstellungsänderung zur Neuerfahrung bislang vermiedener sozialer Situationen ohne negative Konsequenzen
Ziele des Selbstsicherheitstrainings: Sich erlauben, eigene Ansprüche zu haben (positive Einstellung zu sich selbst, Selbstwahrnehmung); sich zu trauen, diese zu äußern (Freisein von blockierenden Emotionen, Hemmungen, Schuldgefühlen, Ängsten, Fehlerwartungen) und die Fähigkeit zu besitzen, diese auch durchzusetzen (adäquates Repertoire von Fertigkeiten)
Methoden: Hierarchiebildung, Modellernen, Verstärkung, Diskriminationstraining, Selbstkontrolle, Kognitive Probe, Selbstinstruktionen, Einstellungsänderung, Rollenspiele, Probehandeln
Teilweise Durchführung in Gruppen, teilweise als Einzeltherapie
In Gruppe: Anfangs sollen aversive Bewertungen unterlassen werden, Förderung positiv-konstruktiver Rückmeldungen, gemeinsame Übungen außerhalb der Sitzungen
Modellfunktion anderer Gruppenmitglieder
Kommunikationstraining, Problemlösetraining
Kognitives Neubenennen, Einstellungsänderung
Hausaufgaben zwischen den Sitzungen
Reihe verschiedener Behandlungsverfahren, denen gemeinsam ist, daß aversiver Reiz zeitlich unmittelbar an klinisch unerwünschtes Verhalten gekoppelt wird è Ziel: Reduktion der Auftretenshäufigkeit des Verhaltens
Vorgehen wie bei Bestrafung: z.B. Alkoholiker und Brechmittel
Verstärkerentzug, Kompensation (Überkorrektur)
Kontraindiziert bei Phobien, Angststörungen, nie als einzige Therapiemaßnahme
Bestrafungsverfahren: Zielen ab auf Senkung der zukünftigen Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens und / oder Veränderung der Auslöserqualität einer bestimmten Situation durch Koppelung des zu senkenden Verhaltens und / oder der Situation mit einem aversiven Reiz
Umstrittene Methoden
Nur dann zeitlich stabil, wenn gleichzeitig mit Löschung adäquates Alternativverhalten aufgebaut wird
Methoden: Selbstbestrafung, Selbstverstärkung, Verstärkerentzug, Auszeit
Beispiel: Homosexualität
Grundprinzip: Kontingente Rückmeldung physiologischer Prozesse, die nicht oder nur ungenau von den Sinnesorganen wahrnehmbar sind
Erleichtert willentliche Selbstkontrolle dieser Körperfunktionen
Einsatz als unterstützende Methode zur Entspannungsinduktion, z.B. bei systematischer Desensibilisierung
Verbesserung der viszeralen Wahrnehmung
Arten: EMG-Biofeedback, EKG-Biofeedback, EEG-Biofeedback, EDA-Biofeedback, Hauttemperaturbiofeedback, Plethysmographiebiofeedback (Messung des Blutflusses durch ein Gefäß)
Positive Erfahrungen bei: Spannungskopfschmerz, Verspannungsschmerzen ohne neurologischen Befund, Herzrhythmusstörungen, Morbus Raynaud, neuromuskuläre Störungen, Migräne, Epilepsie, fäkale Inkontinenz, Skoliose und Kyphose
Ziel: Verbesserung von Unterscheidungsleistungen und darauf folgenden Reaktionen è Verhaltensdifferenzierung
2 Phasen: Differenzierte Wahrnehmung; Wahl der adäquaten Reaktionen
z.B. Spracherwerb bei Autisten: Methoden: Hilfestellung (Prompting), Fading-Out des Prompting, Verstärkung
z.B. Abbau aggressiven Verhaltens und Aufbau adäquater Reaktionen bei Kindern
Wichtiger Bestandteil jeder psychologischen Therapie: Einstellungen spielen bei Entstehung und Aufrechterhaltung vieler Störungen eine große Rolle
Methoden: Überzeugung aufgrund verbaler Kommunikation; Änderung der Einstellung aufgrund der Anleitung zur Teilnahme an ausgewählten Situationen
Nicht anzuwenden bei: akuten Psychosen, Berücksichtigung des Rechtes eines Menschen auf Autonomie
Methoden: gezielte Fragen, sokratischer Dialog,
Squeeze-Technik (Igitigittt!!!)
Konsequente Umsetzung der These von der Umweltabhängigkeit des auffälligen Verhaltens in die Praxis
Anleihen bei Familientherapie
· Eigenbeteiligung: inhaltliche Gestaltung der Therapie liegt bei der Familie
· Eigenerfahrung: Praktische Beispiele, Rollenspiele, keine verbale Unterweisung
1. Sehen: eigene Probleme werden gespielt, analysiert.....
2. Verstehen: Rollenspiele, in denen Verhaltensgesetze der Familie deutlich werden sollen
3. Differenzieren und Generalisieren: Reflektieren der eigenen Probleme aufgrund der neuen Erkenntnisse aus 2
4. Lösungen erspielen
5. Ausblenden (fading-out) des Therapeuten
Ziel: Es soll eine Veränderung physiologischer Reaktionen herbeigeführt werden, die als körperliche Begleiterscheinungen von Angst und Anspannung auftreten können
Physiologische Funktionen sollen so beeinflußt werden, daß sie mit Angst inkompatibel sind
Beispiele: Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation, gestufte Aktivhypnose
Einsatz als eigenständige Therapieverfahren bei: Nervosität, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen = Hilfsmittel zur Dämpfung vegetativer Reaktionen in Streßsituationen
Einsatz als Bestandteile anderer Techniken: systematische Desensibilisierung
Übungen zur Aufhebung von Meidungsverhalten mit Abbau der negativen kognitiv-emotionalen Reaktionen auf bestimmte Situationen, Objekte, Problemfelder oder Personen
Langsam-gestuft (Desensibilisierung) oder rasch-unmittelbar (Flooding)
Wirkmechanismen:
· Reaktionsüberflutung: prolongierte in-sensu-Expositionen zu aversiven inneren Reizbedingungen (v.a. Emotionen und Kognitionen), soll zu Löschung / Habituation führen
· Reizüberflutung: prolongierte in-vivo-Exposition zu aversiven äußeren Reizbedingungen, meist gestuft: Hierarchiebildung und Verhaltensführung, Selbstverbalisation
Desensibilisierungsmodell: angezeigt bei Patienten, die keine Angstdurchbrüche zulassen (z.B. bei generalisierter Angststörung, Psychosen....), ”Meidungs-Management”
Expositions-Reaktionsmanagement: vermittelt Bewältigungsmöglichkeiten für bereits eingetretene hohe Angst oder Panik, Erhöhung der Disstress-Toleranz, ”Angst-Panik-Management”
Idealerweise im natürlichen Umfeld des Patienten
Entscheidende Bedeutung der Motivation des Patienten durch den Therapeuten
Durch Vorstellung oder Vorsprechen des Wortes STOP soll störender Gedanke unterdrückt werden
Bei Phobien und Zwangsverhalten
Meist in Kombination mit: Selbstsicherheitstraining, verdeckter Sensibilsierung, Desensibilisierung, Entspannung
Praktische Demonstration durch den Therapeuten (ruft Stop è Patient kann Gedanken nicht mehr weiterdenken)
Euthymes Erleben und Verhalten. Was unserer Seele gut tut è Aufbau eines Verhaltensrepertoires, das mit positivem Erleben verbunden ist
Förderung euthymen Erlebens / Handelns durch:
· Aufmerksamkeitsfokussierung auf positive Gegebenheiten
· Differenzierungstraining der Sinnesfunktionen, Aufbau des Verhaltensmusters ”Genießen”
· Vermittlung hedonistischer, Genuß bejahender (Lebens-)Regeln
Gruppenprogramm, Übungen zum Riechen, Tasten, Schmecken, Schauen, Horchen: Stimulantien zu je einem Sinnesbereich pro Therapiestunde: Exploration, Hausaufgaben, Vermittlung der 7 Genußregeln (siehe Buch, S. 157)
Behandlung von Vaginismus und starken Verspannungen im Genitalbereich der Frau
Keine umschriebene Technik, eher ein Therapieprinzip: Zergliederung eines Therapiezieles in Unterziele sowie Zuordnung von einzelnen schritten zu diesen Unterzielen, wobei diese Schritte ebenfalls in eine Ordnung gebracht werden
Theoretische Begründungen der Wirksamkeit
· Erleichterung reziproker Hemmung
· Graduierte Löschung
· Förderung schrittweisen Vorgehens im Rahmen operanter Verstärkungsprogramme und Modellernverfahren
· Förderung von Selbstbewertung und Selbstverstärkung im Rahmen von Selbstprotokollansätzen und ”Guided Mastery”-Ansätzen
· Förderung von Realitätstests im Rahmen der kognitiven Therapie
Vorgehen
1. Exploration der generellen Zielsetzung
2. Zergliederung des Ziels in Unterziele
3. Einbettung der Hierarchie in ein Gesamtkonzept der Therapie
4. Modifikation von Hierarchien
ISI-Technik: Technik zum Aufbau von Selbstvertrauen, Selbstachtung und Zukunftsorientierung
Ziel: Erreichen einer positiven Identifikation des Patienten mit sich selbst
Vorgehen: Ausformulierung und Vorstellung eines zukünftigen persönlichen Idealbildes; idealisiertes Selbstbild soll schrittweise über augenblickliches Selbstbild geschoben werden
Technik des Erkennens von Kognitionen: wesentliche Komponente der kognitiven Therapie (Beck)
Unterteilung in Gedankenströme (leicht bewußt zugänglich) und automatische Gedanken (weniger gut zugänglich)
Beck: Grundannahmen: allgemeineres, automatischen Gedanken zugrundeliegendes Denkmuster, das automatische Gedanken untereinander verbindet
Vorgehen
· Stimmungsänderungen während der Therapiesitzung nutzen
· Rollenspiel
· Imaginieren
· Tagesprotokoll negativer Gedanken
· Selbstbeobachtung negativer Gedanken
· Bedeutung von Ereignissen feststellen
Techniken, die nach gleichem Prinzip vorgehen: verhalten, das schlecht beherrscht wird, in Einzelteilen wenig ausdifferenziert ist, mit Angst besetzt ist und bislang vermieden wurde, wird zu Übungszwecken in der Vorstellung praktiziert, um die effektive Ausführung zu erleichtern / zu ermöglichen
Therapeutische Effekte
· Konkretisierung von Handlungsabläufen
· Sequentielle und hierarchische Organisation von Handlungen
· Eintreten eines Desensibilisierungseffektes
· Einübung eines Bewältigungsverhaltens
· Negative Kognitionen
· Eintreten eines Entkatastrophierungseffektes
· Erkennen von in der Realsituation auftretenden Schwierigkeiten
Ausgangspunkte: identifizierte und vom Patienten als richtig akzeptierte automatische Gedanken
1. Prüfung des Realitätsgehaltes von Kognitionen
2. Disattribuieren, Reattribuieren: Rollenspiel, sokratischer Dialofg
3. Verantwortung reduzieren, alternative Erklärungen suchen
4. Entkatastrophisieren
Therapeutische Intervention, die Sozialpartner in die Lage versetzt, offen, konstruktiv und kongruent zu ihren Gefühlen und dem nonverbalen Verhalten miteinander zu sprechen
Einsatz zur Rückfallprophylaxe bei Schizophrenien, Depressionen, Eßstörungen.....
Vermittlung folgender Fertigkeiten:
· Sprecherfertigkeiten
· Zuhörerfertigkeiten
Selbstkonzept: Wie sich ein Mensch mit seinen Eigenschaften, seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten ebenso wie mit seinen Grenzen und Defiziten wahrnimmt
Förderung eines positiven Selbstkonzeptes durch:
· Infragestellen und empirische Überprüfung der negativ verzerrten Kognitionen
· Aufmerksamkeit auf positive und hochspezifische Aspekte der eigenen Person richten
è Veränderung des Selektionsfilters è Stimmungsverbesserung
Vorgehen
· Konzeptvermittlung
· Einführung und Entlastung
· Exploration spezifischer positiver Selbstkonzeptanteile
Zielgerichtete Auseinandersetzung mit differenzierten Anforderungen ist so beeinträchtigt, daß komplexe und langandauernde Tätigkeiten kaum gelingen
Vorgehen
· Systematische Bearbeitung intellektueller Aufgaben
· Modellierung des Arbeitsverhaltens, z.B. durch Selbstinstruktion, Modelldarbietung
· Operante Verstärkung
· Prompting
· Allgemeine Coachingprozeduren (Aufmerksamkeitslenkung, Instruktion)
Beim operanten Lernparadigma das Ausbleiben der positiven Konsequenzen auf ein bestimmtes, durch die positiven Konsequenzen kontrolliertes Verhalten
Intervention setzt bei Verhaltenskonsequenzen an und nicht beim Verhaltensabbau
Wirkungsvoller als Löschung allein: indirekte Bestrafung
Konsequente Einbeziehung der Umwelt in die Behandlung
Eltern, Lehrer, Geschwister werden als Co-Therapeuten ausgebildet
Imitationslernen, Beobachtungslernen
2 Phasen
2. Durchführungsphase
Wichtigkeit der Darstellung der Konsequenzen des Modellverhaltens
Therapieverfahren, durch das erwünschtes Verhalten unter Verwendung systematischer Anreize häufiger werden soll
3 Komponenten
1. objektiv definierte Ziele / Zielverhaltensweisen
2. Münzen / Tokens als Austauschmedium
3. Verschiedene dafür später eintauschbare Verstärker
· Identifikation von Zielverhaltensweisen
· Bestimmung der Tokens
· Planung des Umtausches
· Festlegung der Hintergrundverstärker
· Planung einer Wirksamkeitsüberprüfung
· Förderung der Generalisierung durch Einsatz multipler Kontingenzen, Selbstkontrolltechniken
· Variationen
Allgemeine Hilfen: Tagebuch, Mehrspaltenprotokolle, Selbstkontrollmethoden
Vorgehen
1. Information und Vorbereitung des Patienten
2. Problembeschreibung (auch multimodal)
3. Problemanalyse
4. Zielanalyse
5. Lösungs- oder Veränderungsplanung: Eingrenzen des Lösungsraumes, Einbeziehen früherer Erfahrungen, Aufnahme heterogener Informationen, Setzen von Prioritäten, Negationen und Konstruktionen
6. Ausprobieren der Lösung oder Probehandeln: Rollenspiele
7. Bewertung des Probehandelns
8. Transferplanung: gelerntes soll generalisieren
Kritisches Verhalten (v.a. bei Zwangshandlungen) wird durch aktive Führung des Therapeuten unterbunden, der Patient jedoch gleichzeitig in der Situation gehalten, damit ein anderes, angemessenes Verhalten auftreten kann und dann mit den auslösenden situativen Bedingungen assoziiert wird
Nicht anzuwenden, wenn Zwänge eine kompensatorische Funktion haben (z.B. bei alten Menschen)
Vorgehen:
· Erarbeitung einer Krankheitseinsicht
· Praktisches Vorgehen entsprechend einer Schwierigkeitshierarchie
· Therapeut unterstützt Unterlassen der Zwangshandlung aktiv
· Wichtig: es dürfen keine verdeckten Vermeidungsreaktionen durchgeführt werden
· Patient muß ca. 30 min unterstützt und abgelenkt werden
· Fortfahren mit weiteren Schritten in Hierarchie, dabei müssen Erfolge stabilisiert werden
Wichtige Methode der Selbstkontrolltechniken: beinhaltet Beobachten und Registrieren von eigenen, offen sichtbaren oder verdeckten Verhaltensweisen
Methodische Probleme: geringe Reliabilität, Objektivität, verringerte Validität, reaktive Wirkung der Selbstbeobachtung
Verfahren
· Tagebuch: Protokolle
· Zählapparate
· Strichlisten
· Zeitgeber: markiert Zeitintervalle
· Zeitnehmer: einzuschalten bei bestimmtem Verhalten
· Verhaltensdiagramme (Ordinate: Menge, Häufigkeit, Zeit; Abszisse: Zeitraum, Meßpunkte)
2 Arten der Selbstbeobachtung:
1. Häufigkeitsstichprobe: Zielverhalten wird bei jedem Auftreten registriert
2. Zeitstichprobe: Zeitraum, in dem Zielverhalten auftritt, wird registriert
Verbalisierung adäquater Bewertung und förderlicher Handlungsschritte in der aktuellen Situation durch den Patienten selbst: Handlungsablauf wird durch inneres Vorsprechen gesteuert
Indikation: wenn sich “Teufelskreise” schädlichen Verhaltens gebildet haben (Lern- und Leistungsstörungen), zur Vorbereitung auf außergewöhnliche Belastungen (z.B. bei Prüfungen)
Durchführung am besten in Gruppen, Erweiterung durch Entspannungstraining, Desensibilisierung
Kognitive Probe, Rollenspiele, sich in Gedanken die Situation vorstellen....
3 Stufen
1. Selbstbeobachtung des Verhaltens
2. Selbstbewertung und Bilden von Standards
3. Selbstverstärkung oder Selbstbestrafung
Indiziert, wenn Kontrolle des Therapeuten verringert werden soll, bei Verhaltensproblemen, bei denen nur Patient allein Zugang zu den relevanten Daten hat (z.B. Gedanken), wenn Mitarbeit der Umwelt nicht möglich ist, zum Ende einer Therapie, bei konflikthaften Verhaltensweisen, z.B. Rauchen
Methoden: Stimuluskontrolle, Selbstverstärkung, Verhaltensverträge, Problemlösetraining
Aufgabe der Selbstverbalisationstherapie: Aufbau fehlender oder die Veränderung problematischer “innerer Monologe” bzw. verbaler Selbstinstruktion
z.B. zur Behandlung von Ängsten
Methoden: Verstärkung, Modellernen, Kompetenztraining, Expositionsbehandlung, systematische Desensibilisierung, Selbstkontrolle
Vorgehen
1. Eigenständiges und frühes Erkennen der Angst: Unterscheidungslernen
2. Erlernen von Bewältigungsstrategien zum Umgang mit der Angst
3. Erprobung der gelernten Strategien auch in anderen Umgebungen
Prozeß, bei dem sich ein Individuum kontingent auf die Ausführung eines Zielverhaltens hin einen positiven Verstärker darbietet (positive Verstärkung) oder einen aversiven Reiz entfernt (negative Verstärkung) è Erhöhung der zukünftigen Auftretenswahrscheinlichkeit bestimmter Verhaltensweisen
Einsatz zur Selbstkontrolle
“sensate focus” = sensorische Fokussierung: Bestandteil der Therapie funktioneller Sexualstörungen (siehe auch Masters und Johnson): Reihe aufeinanderfolgender Streichelübungen, die Paar zu Hause durchführt
Es sollen die sozialen Fertigkeiten verbessert werden, um dadurch die Interaktionsfähigkeit zu beeinflussen
Präventive, therapeutische und rehabilitative Funktion
Erst werden Grundfertigkeiten eingeübt (z.B. durch Modelldarbietung, Videos, Bildergeschichten), dann komplexe soziale Interaktionen (z.B. in Rollenspielen, in der Gruppe)
Beeinflussung von Verhalten (direkt beobachtbar oder verdeckt), durch die geplante Anwendung und Kontrolle der dem Zielverhalten vorausgehenden Reizbedingungen
Indiziert bei: Abhängigkeiten, Sucht, Autismus, Geistiger Behinderung, Erziehungsproblemen, Zwangsverhalten, Ängsten...
Ziel: Kopplung von neuen Stimuli und Verhalten durch Verstärkung
Ziel: Es sollen Kompetenzen vermittelt werden, die zur Bewältigung von belastenden Lebensereignissen beitragen, so daß gestörtes emotionales Erleben reguliert und psychologische Anpassung erleichtert wird
Patient wird allmählich und in abgestufter Weise bewältigbaren Mengen von (Streß-) Belastung ausgesetzt è kann sich darauf vorbereiten und dagegen durchsetzen, ohne davon überwältigt zu werden
Methoden: Problemlösetraining, Modellernen, Kognitive Probe, Entspannungstraining, Selbstverstärkung, Selbstverbalisation
“negative Übungen” = negative practice: Patient erhält vom Therapeuten Anweisungen, die seinen Erwartungen zuwiderlaufen
bei Phobien, Zwängen, Verhaltensstereotypien, Schlafstörungen
Mit diesem Verfahren sollen vor allem isolierte Reize von Angstreaktionen entkoppelt werden: durch mehrfache gestufte Konfrontation mit angstauslösendem Reiz soll eine Habituierung der Angstreaktion erreicht werden
Vorgehen: nach Hierarchiebildung werden in entspanntem Zustand sukzessive immer stärker angsterregende Situationen vorgestellt
Mit diesem Verfahren sollen Ereignisse erfaßt werden, die unangenehme Emotionen (z.B. Angst, Niedergeschlagenheit) auslösen
Selbstbeobachtung mit Hilfe eines Protokollblattes mit 5 Spalten
1. Situation, Auslöser
2. Gefühl (Stärke)
3. Automatische Gedanken
4. Realistischere Gedanken
5. Ergebnis
Ziel dieser Verfahren: Erfassung von Aktivitäten und Stimmungen im Tages- und Wochenverlauf sowie die Planung von Aktivitäten è Selbstbeobachtung und Aktivitätsaufbau
v.a. zur Behandlung von Depressionen
Siehe auch Enuresisbehandlung
Zur Behandlung unangepaßten Annäherungs- und Vermeidungsverhaltens
Durch Modifikation verdeckter Ereignisse (Gedanken, Einstellungen) wird offen beobachtbares Verhalten verändert = Imaginationsverfahren
Methoden: Verstärkung, Hierarchiebildung, Vorstellungsübungen, Konditionierung, Selbstmanagement
Verhaltenstherapeutische Aversionstechnik zum Abbau unerwünschten Annäherungsverhaltens (z.B. Alkoholismus, Rauchen, Exhibitionsimus): Aufbau einer Vermeidungsreaktion steht im Vordergrund (Gegenteil: Desensibilisierung: hier soll Vermeidungsreaktion abgebaut werden)
Verdeckt: Annäherungsreaktion und aversiver Reiz werden imaginiert
Guidance: Methode, um experimentell fixiertes (frustriertes) Verhalten wieder funktional anzupassen: fixiertes Verhalten wird zunächst unterbrochen, Patient wird hingeführt zu zu erlernendem Verhalten
Bei Zwangsneurosen
Kombiniert mit: Reaktionsverhinderung, Reizüberflutung, Modellernen
Mittel zur schematischen Festlegung des Austausches positiver Verstärker zwischen 2 oder mehr Personen
Wichtig: Leistung gegen Leistung, Verhalten gegen Verhalten, nicht: Leistung gegen Geld
Therapeut versucht systematisch, angenehme Vorstellungen beim Patienten hervorzurufen, indem er angenehme Situationen vorgibt und Patienten instruiert, sie sich so lebendig wie möglich vorzustellen
Paradoxe Intervention: Panikanfall soll herbeigeführt werden
Reaktionsexposition
Kognitives Reframing: Neubenennen der vegetativen Symptome
Selbstbeobachtung: Suche nach angstauslösendem Stimulus
Kognitives Rehearsal und Probehandeln: wie führen Stimuli zu vegetativen Symptomen?
Versuch, angstauslösende automatische Kognitionen zu verändern: interne Dialoge, Gedankenstop
Parallel: Zeitprojektion: was wird besser, wenn ich die Phobie los bin ?
Sokratischer Dialog: Zwang ist unbegründet
Reaktionsverhinderung
Desensibilisieren: durch in-sensu-Exposition
Dann: in-vivo-Exposition
Strukturierung, Zeitprojektion
Aktivitätsaufbau über Tages- und Wochenprotokolle
Aufbau sozialer Kompetenz, Kommunikationstraining
Versuch der Veränderung dysfunktionaler und automatischer Gedanken
Münzverstärkung
Gruppen- und Familientherapie (Reduktion der Expressed Emotions)
Kommunikations- und Problemlösetraining
Vermittlung von Bewältigungsstrategien, z.B. bei Prodromen
Hauptziel: Entkräftung der Kernschemata und Aufbau alternativer Schemata
Sokratischer Dialog, Problemlösetraining, Schemarestrukturierung
Migräne: Gefäßtraining durch Biofeedback, Entspannungstraining
Hypnose, hypnotische Analgesie (veränderte Körperwahrnehmung): Ablenkung vom Schmerz, Entspannungstechniken
Aufmerksamkeitsverschiebung, Aufmerksamkeitsfokussierung
Entlastende Selbstverbalisationen
Verminderung offener und verdeckter Schmerzäußerungen: Selbstkontrolle
Vermittlung von Bewältigungsstrategien (Ablenkung, Umdeuten des Schmerzes z.B. in Temperatur...)
Vermittlung von Kontrollüberzeugungen
Abbau des Drogenkonsums, Aufbau alternativer Streßbewältigungsmöglichkeiten: Entspannungstraining, Training sozialer Interaktion, Problemlösetraining
Verbesserung des Selbstbewußtseins, Problemlösetraining, Selbstkontrolle des Essens, Genußtraining, Verhaltensverträge, Entspannungstraining, Familientherapie
Aufbau lebenspraktischer Fähigkeiten durch operantes Konditionieren (Shaping)
Münzverstärkung
Aversive Techniken: Time-out, Overcorrection
Stimuluskontrolle
Operante Verfahren
Genußtraining, Förderung der Kreativität
Entspannungstraining
Konsequenzen des kindlichen Verhaltens müssen deutlich werden
Konsequente positive Verstärkung von Alternativverhalten, Bestrafung von unerwünschtem Verhalten
Affektives Lernen
Gruppentherapie
Familientherapie
Mediatorentraining der Eltern